Innovative Wege zu einer Kultur des „Fühlens“

Mit Lebendigkeit deinen berechtigten Gefühlen – Trauer und Tränen – begegnen

Im Laufe unseres Lebens müssen wir immer wieder loslassen, Abschiede durchleben und Trennungen verkraften. Gründe zum Trauern gibt es viele: Nicht nur, wenn wir einen geliebten Menschen verlieren, sondern auch beim Verlust von Heimat, Illusionen, Arbeitsplatz und Materiellem.

Schwierig wird es, wenn alte Trauer über verpasstes, nicht gelebtes Leben oder nicht mehr lebbares Leben hervorbricht. In bedrohliche Trauerkrisen geraten wir, wenn chronische und unheilbare Krankheiten uns mit dem Verlust von körperlicher Unversehrtheit, Vitalität und Gesundheit konfrontieren. Im Fühlen, Denken und Handeln bricht ein Chaos aus, welches uns befremdet. Daraus entstehen Gefühle von Hilflosigkeit, Sinnlosigkeit und Ohnmacht. Die daraus resultierende Angst lähmt unsere natürlichen Trauerreaktionen und somit auch unser Alltagsleben.

Strategien zur Trauervermeidung sind: Alkohol, Zigaretten und Medikamente sowie „Drogen“ aller Art. Der Weg des Verdrängens deformiert die gesunde Trauerreaktion in Depression, „chronische“ Melancholie, Burnout, Panikattacken, leibseelische Beschwerden und lebenshindernde Haltungen.

Die berechtigte Trauer, die durchgangen und durchlebt werden möchte, kommt nicht zu ihrem natürlichen Recht. Es fehlen dafür Vorbilder, geschützte und geeignete Räume, genügend Zeit, erlaubtes Trauerverhalten und geeignete Bedingungen für die Begegnung mit der Trauer. Der Umgang mit der Trauer ist ungewohnt, ungeübt und wirkt befremdlich. Emotionale Versteinerung, Erkaltung, Gefühlsleere, Trauerüberflutung, Erschöpfung und Resignation sind die Konsequenzen.

Die Basis der „Emotionalen Kompetenz“ neu entdecken – Seminarziele

Das LETUM© LebensEntwicklungs- und Trauer-UmwandlungsModell© wurde aus der MyroAgogik© entwickelt. Das Modell beruht auf einem anthropologischen Hintergrund und integriert neueste Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie und Persönlichkeitstheorie. Ziel dieses Ansatzes ist es, lebenshindernde Trauer in lebensfördernde Trauer umzuwandeln. Der Weg der Trauerumwandlung wird durch das Konzept der „Human-Begleitung“ unterstützt.

Der Ansatz ist nicht Therapie, da Trauer keine Krankheit ist. Es geht um Gewinn und Entwicklung von Gefühlen und damit um Schutz vor dem grassierenden „emotionalen Analphabetismus“. Es führt trauernde Menschen zur Selbständigkeit und Selbstverantwortung. Die Angst wird verringert, wirkliches Loslassen wird ermöglicht, neue Lebenskraft wird dadurch freigesetzt, lebendige Lebensgestaltung wird wieder möglich. Eine neue Einstellung zur eigenen und fremden Trauer ermöglicht eine sichere, offene Begegnung mit diesem unausweichlichem Lebensgefühl. Trauerfähigkeit ermöglicht überhaupt erst Lebensentwicklung.

Inhalt und Methode

Das Seminar bietet den geschützten Rahmen und die notwendigen Bedingungen für einen gesunden Trauerdurchgang über die „Berge von aufgestapelter Trauer“. Die sorgfältige Begleitung durch die Seminarleitung ermöglicht einen in mehreren Phasen ablaufenden Prozess, der auf einer speziell dafür entworfenen „Dramaturgie“ basiert. Das sichere „Bühnenmodell“ zum Experimentieren und Bereichern unserer Gefühlslandschaften wird benutzt.

Dies ermöglicht den Teilnehmern/innen – oft zum ersten Mal – neue, lebendige, positive Erfahrungen mit den eigenen gesunden Trauergefühlen zu machen. Körperübungen, Meditationen, kreative Gestaltungen, Rituale als klar strukturierte, sichere Abläufe und symbolische Handlungen bringen die natürliche Trauer zum Fließen. Musik und Bewegung aktivieren die Sinne und rütteln die Lebensenergie wach. Die Trauer wird von der unterstützenden Solidargemeinschaft der Teilnehmenden gesehen, gehört, verstanden, bestätigt und akzeptiert. Trauerqualitäten wie Wut, Verzweiflung, Anklage, Schuldgefühle, Liebesgefühle und Unausgesprochenes finden endlich Ausdruck und Form.

Trotz der Begegnung mit schmerzhaften Traueranteilen bleiben wir „heil und lebensfähig“, damit auch nach dem Abschied der weitere Lebensweg auf „eigenen Füßen“ einfühlsam gestaltet werden kann. Die Trauerumwandlung bietet Versöhnung mit dem „Losgelassenen“, mit der Welt und mit sich selbst. Eine wichtige Erkenntnis des Seminars ist: „Über die Hälfte unserer Tränen sind Freuden-Tränen“.

Zielgruppe des LETUM©

Alle Personen, die sich betroffen fühlen von aktueller, weit zurückliegender oder noch bevorstehender Trauer. Für jene, die sich scheinbar grundlos traurig fühlen. Besonders eignet sich dieses Seminar für Fachpersonal in pflegerischen, pädagogischen, sozialen, therapeutischen, medizinischen und seelsorgerischen Berufen, welches oft Kontakt mit Menschen in Trauerkrisen hat. Sie wollen sich vor „Burnout-Phänomenen“ schützen, neues Verständnis für die Trauer der Klienten/Mitmenschen gewinnen und das Modell kennenlernen?

Das Basis-Seminar ist gleichzeitig Grundvoraussetzung für die Teilnahme an allen weiteren Angeboten der AMB© (Aufbauseminare und Ausbildungen).

I. Basis-Seminar LETUM©

„Trauer ist keine Krankheit. Es geht um die Entwicklung der Trauerfähigkeit“.
LETUM©,  3 Tage für Menschen jeden Alters, 16 bis 100 Jahre.

II. Grundlagen-Seminare, jeweils 3 Tage – Bilanz-Neuorientierung

Nach dem Besuch des Basisseminars! Erinnerungspotenziale aktivieren.
„Auf in die Lebendigkeit“©-Seminar.
Neu-Entwicklung, Struktur und Ausdruck. Die „Gabe der Klage“ erfahren.

III. Aufbau-Seminare, jeweils 3 Tage

Innovative Zugänge zum SELBST und zum eigenen Lebenskern des ICH: Resonanzräume entdecken:

„TRANSSELBST“©,  3 Tage.
Das ICH  und  SELBST  in Aktion. Selbstwertschätzung-Selbstliebe.

„TRANSSONANS“©, 3 Tage.
Entdeckung des inneren Pulsierens, Schwingens, Tönens, Ruhens.
Den Kern der Lebendigkeit in sich erfahren. Atem- und Stimmausdruck übend körperlich erleben.

IV. Ausbildung (Intensiv- Kurs, 5 Wochen in 4 Blockseminaren) mit Zertifikat

LebensEntwicklungs-und Trauerbegleitung/Beratung. Vertiefung in die Modellressourcen. Zertifikat für „MyroAgogik©.“
Entwicklung und Förderung der emotionalen Kompetenz. Die Förderung der eigenen „Emotionalen Kompetenz“ befähigt erst zur Begleitung anderer Menschen. Dauer der Ausbildung: alle 2 Jahre, 5 Wochen lang, verteilt auf 4 Blockseminare. Die nächste Ausbildung ist von Mitte 2014 bis Anfang 2015 geplant.
Der Besuch des LETUM© Basis-Seminars (3 Tage) im Voraus ist Bedingung für die Aufnahme in die Ausbildung.

V. Aufbau-Entwicklungs-Exkursion

Ressourcenschätze in der NATUR  und in uns SELBST.
Exkursionen über 14 Tage auf der sagenumwobenen Insel Ikaria, im Azurblau des ägäischen Archipels. Jeweils im Frühling und Herbst.
TRANSSELBST©: Natur-Erlebnisse und Selbst-Begegnung – auf der Insel in der wilden Blumenpracht.
TRANSSONANS©: Erlebnisse als Herbst-Klang-Begegnungen. Hören neu entdecken und Horchen „von der Pike auf“ lernen. Naturschwingungen wie Wellen und Wind, Klänge wie die großen Olympischen Trommeln, 12 unterschiedlich große Gongs, Klangschalen, die Lyra und unser Stimmklang versprechen ein Festival der Schwingungen und ungeahnten Klangerlebnisse. Es bedarf keiner speziellen musikalischen Kenntnisse.

VI. Aufbau-Expeditionen in Griechenland, seelisch-kulturelle Entwicklungs-und Bildungsziele

Jeweils 12 Tage. Zurück zu den Wurzeln der europäischen Wiege unserer Kultur, der Antike. Faszinierendes Hellas zur richtigen Jahreszeit und zu den richtigen Kraftplätzen.

Expedition „Auf den Spuren von Orpheus“: Zu den Wurzeln der europäischen Trauer-Kultur und der Thanatosophie (die Philosophie des Todes). Zudem die Begegnung mit dem todesfürchtenden und trauerängstigen SELBST.

Expedition „Prometheus“: Sich mit Prometheus identifizieren, um Erkenntnisse der eigenen Lebensrollen zu gewinnen. Dann zu den Heil- und Kraftplätzen des Heilgottes Asklepios und schließlich ein menschlich-göttliches Mordkomplott der damaligen Zeit mitentlarven. Eine faszinierende Reise zur Selbstentwicklung und Bereicherung deiner Identität.
Freue dich auf die noch unentdeckten Schätze der Hellenistischen Zeit. Sie warten auf dich!

VII. „Trans-Vision“© LETUM©-SuperVision, 3 Tage.

Förderliche Formen des Erinnerns, Hinschauens und proaktiven Tuns, im Anblick der Lebens-Perspektiven. Reflexion des begleitenden Handelns bei sich selbst und bei den Mitmenschen. Gemeinsames erhellendes Anschauen der eigenen Entwicklung in der Gruppe. In dieser vertrauensvollen Umgebung lernt man sich SELBST und das Gelungene oder nicht Gelungene zu verstehen und wertzuschätzen. Es geht um das Erlernen des ABCs der Gefühle und um den gesellschaftlichen „Emotionalen Analphabetismus“. Es geht darum, beim Abschied auch etwas mitzunehmen. Ja, es müssen Gefühle „gewonnen“ werden, statt diese loswerden zu wollen. Die Erkenntnis, dass Trauer nicht verwechselt werden darf mit Depression und Melancholie ist Voraussetzung jeden Handelns. Bei über der Hälfte der Trauer und der Tränen handelt es sich um Freuden- und Rührungs-Tränen. Darin stecken die von uns lang ersehnten Glücksmomente. Es geht um Aufmerksamkeit für Rührungen!